Die richtige Schusstechnik beim Bogenschießen
Die richtige Schusstechnik setzt einen korrekten Schussablauf voraus, bei dem man auf viele kleine Details achten muss, die für so einige Leute als unbedeutend erscheinen können. Als Erstes sollten Sie sich merken, dass beim Bogenschießen die Kraft nicht durch die Zughand oder aus den Armen kommt, sondern beinahe vollständig durch die richtige Rückenspannung gewährleistet wird. Außerdem gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die zu einem guten Schuss führen werden.
So kann man über die Positionierung der Füße sprechen, wenn es um die perfekte Schusstechnik geht. Die meisten Bogenschützen bevorzugen die atypische Positionierung der Füße. Diese verwendet man meistens im Fitnessstudio beim Ausführen der meisten Fitnessübungen. Bei der atypischen Positionierung der Füße steht man schulterbreit. Das heißt, die Füße müssen absolut parallel zu den Schultern stehen. Hingegen bevorzugen andere Bogenschützen für die perfekte Schusstechnik eine Positionierung der Füße, die einen weniger stark gedrehten Stand erfordert. Schlussendlich ist es egal, für welche Fußpositionierung man sich entscheidet.
Alle Bogenschützen, die den Drang nach der perfekten Schusstechnik versprühen, müssen auf die Haltung des Arms achten. Die Haltung des Arms ist daher sehr wichtig, weil man damit das Bogenmittelstück festhält. Der Arm muss ein wenig angewinkelt sein. Das ist wichtig, damit die Bogensehne beim Loslassen problemlos an dem Arm vorbeischwingen kann.
Darüber hinaus muss gleichermaßen jeder Bogenschütze darauf achten, dass bei einem Auszug des Bogens die gleiche Technik verwendet wird. Ist man bereits ein Profi, dann kann man natürlich sich auch weitere Auszugslängen merken. Es gibt die sogenannten Referenzpunkte. Diese sorgen dafür, dass immer derselbe Auszug genutzt wird. Zu dem wichtigsten Referenzpunkt gehört der sogenannte Ankerpunkt.
Des Weiteren, wenn wir über die Schusstechnik sprechen, dann sollten wir die zwei der bekanntesten Schusstechniken ansprechen, die von den Bogenschützen verwendet werden. Die zwei der bekanntesten Schusstechniken sind: instinktives Schießen und intuitives Schießen.
Instinktives Schießen
Als instinktives Bogenschießen auch als traditionelles Bogenschießen genannt, bezeichnet man eine Schusstechnik, die für das Bogenschießen verwendet wird. Oftmals verwendet man im Sprachgebrauch die zwei Begriffe – instinktives und intuitives Bogenschießen, als Synonyme.
Die Bezeichnung instinktives Bogenschießen bezieht sich auf eine Schusstechnik, die auf technische Zielsysteme verzichtet. Somit findet man bei den entsprechenden Bogenturnieren keine Zielsysteme oder andere Hilfsmittel. Instinktives Bogenschießen ist mit allen Bogenarten möglich und ist deshalb so beliebt.
Man muss auch erwähnen, dass bei dem instinktiven Bogenschießen die Schützen auch auf solche Hilfestellungen, wie Pfeilspitze verzichten. Der Bogenschütze vertraut hierbei auf seine im Training gewonnene Erfahrung und richtet den Pfeil und Bogen gezielt auf das Ziel. Dabei richtet sich die ganze Konzentration des Bogenschützen auf einen kleinen Punkt, den man treffen möchte. Einige Menschen vergleichen diese Schusstechnik mit dem Werfen eines Steins, da hierbei ebenfalls auf das wirkliche Zielen verzichtet wird. Man bestimmt somit nach der eigenen Intuition die Richtung, die der Pfeil einnehmen wird.
Die Vorteile der instinktiven Schusstechnik liegen ganz klar auf der Hand:
Sie haben die Möglichkeit bewegliche Ziele zu treffen und können dabei eine schnellere Schussabfolge liefern. Des Weiteren muss Ihnen die Entfernung zum Ziel nicht bekannt sein. Außerdem wird Ihnen das Schießen in der Dämmerung ermöglicht. Auch ist eine Kreuzdominanz möglich. Eine Kreuzdominanz bedeutet, dass der Schütze ein Rechtshänder ist und mit dem linken Auge zielt. Bei dieser Schusstechnik hat das keine Auswirkung auf den Schützen.
Diese Schusstechnik hat allerdings auch seine Nachteile. Zu einem der wichtigsten Nachteil gehört die Tatsache, dass man ein viel längeres Training benötigt um diese Schusstechnik zu beherrschen. Außerdem sind kurzfristig keine schnellen Erfolge möglich.
Intuitives Schießen
Das intuitive Bogenschießen gehört zu der wohl ältesten Schussform mit Pfeil und Bogen. Bei dieser Schusstechnik schaut der Schütze nicht nur mit einem geöffneten Auge über den Pfeil das Ziel an, sondern der Schütze schaut mit beiden geöffneten Augen das anvisierte Ziel an und benutzt dabei auch keine Hilfsmittel, wie ein Visier. Die ganze Konzentration ist zu 100 Prozent auf die Zielscheibe bzw. das Ziel gerichtet. Der Bogenschütze nimmt den Pfeil, den Bogen und andere Gegenstände um sich herum nur verschwommen wahr. Sein Blick richtet sich nur auf das Ziel. Somit erfolgt bei dieser Schusstechnik die Ausrichtung des Pfeiles auf das Ziel unterbewusst. Der Schütze macht das aus Bauch heraus und kann die Ausrichtung des Pfeiles dank dem jahrelangen Training einschätzen.
Falls Sie jetzt denken, ob diese „ungenaue“ Schusstechnik überhaupt irgendwelche Vorteile hat, dann können wir Sie erfreuen. Diese Schusstechnik bringt eine Menge Vorteile, die wir Ihnen hiermit aufzählen möchten:
Hat man diese Schusstechnik gut studiert und vor allem trainiert, dann kann man sogar Ziele aus einer Entfernung von 40 bis 50 Meter genau treffen. Außerdem haben Sie die Möglichkeit durch das intuitive Bogenschießen ohne Probleme Objekte treffen, die sich bewegen. So kann man zum Beispiel Vögel gezielt treffen, während sich diese in der Luft befinden. Des Weiteren muss man sich nicht mit Visiersystemen und Stabilisatoren herumschlagen. Man muss nur lediglich sein Pfeil und Bogen mit sich tragen, um Schießen zu können.
Natürlich gibt es auch Nachteile, die man erwähnen sollte:
Damit man Ziele aus einer Entfernung von 40 bis 50 Meter treffen kann, muss man jahrelang bis jahrzehntelang trainieren. Außerdem spielt sich das intuitive Bogenschießen zu 90 Prozent im Kopf ab. Daher macht man oftmals kleine psychologische Fehler, als technische.
Der richtige Griff zu den verschieden Schusstechniken
Was Sie bei der Schusstechnik beachten müssen, haben wir Ihnen oben im Artikel aufgezählt. Nun kommen wir ebenfalls zu einem Punkt, der bei der Schusstechnik beachtet werden muss – die Ablasstechnik.
Die Ablasstechnik unterscheidet sich von dem traditionellen Bogenschießen ein wenig als von dem olympischen Bogenschießen. Hierbei bei dem traditionellen Bogenschießen wird die Sehne ausschließlich mithilfe der Finger der Zughand gezogen. Dabei verzichtet man voll und ganz auf technische Hilfen. Man unterscheidet bei der Ablasstechnik ebenfalls zwischen drei verschiedenen Griffstilen.
1. Der mediterrane Griff:
Hierbei legt man den Pfeil auf die Sehne. Der Zeigefinger liegt über dem Mittel- und dem Ringfinger unter dem Pfeil. In den vorderen Fingerfurchen muss sich die Sehne befinden. Man hält lediglich locker die Sehne mithilfe des Mittel- und des Zeigefingers. Der Vorteil hierbei zeichnet sich dadurch aus, dass man den Pfeil beim Ausziehen nicht verlieren kann. Das ist besonders bei den dünnen Sehnen der Fall. Außerdem hat man dank der drei Finger genug Kraft, um die Sehne zu ziehen.
2. Der Unteranker:
Auch hierbei handelt es sich um einen Untergriff. Bei der folgenden Methode befinden sich der Zeige-, der Mittel- und der Ringfinger unter dem Pfeil. Bei dieser Methode liegt die Sehne ebenfalls in den vorderen Fingerfurchen. Diese Technik hat auch einen weiteren Vorteil. Dieser zeichnet sich darin aus, dass der Pfeil sehr viel näher am Auge liegt. Bei dem mediterranen Griff ist das zum Beispiel nicht der Fall. Diese Technik verwendet man, um über ein Visier das Ziel mit dem Pfeil anzuvisieren. Somit wird diese Technik bei den Olympischen Spielen und von den FITA-Schützen unterstützt. Die Sehne wird je nach Entfernung des Ziels weiter angezogen und dann abgelassen.
3. Der mongolische Griff:
Bei dieser Technik wird die Sehne mit einem Daumen unterhalb des Nockpunkts von innen gegriffen. Dabei verharrt die Sehne beim Auszug in der vorderen Daumenfurche. Unterhalb des Ohrs wird dabei mit dem zweiten Daumenglied geankert. Dies stellt eine weitaus größere Auszugslänge als bei dem Kinnanker dar. Verwendet man diese Schusstechnik, dann muss man anstelle eines Schießhandschuhs oder Tabs einen Daumenring tragen, damit man sich nicht verletzt.
Die Bogenarten kurz erklärt
1. Langbogen:
Der Langbogen ist der Ursprung aller Bögen, die wir heute kennen. Daher besitzt dieser Bogen gar keine Zielhilfen und technische Hilfsmittel. Aus diesem Grund wird dieser Bogen instinktiv geschossen. Als Belag verwendet man heutzutage Kartonfasern oder Fiberglas. Zum Schießen verwendet man Holzpfeile.
2. Reiterbogen:
Ein Reiterbogen ist logischerweise deutlich kleiner als alle anderen Bogenarten. Das liegt daran, weil der Reiterbogen von den Kriegern zum Jagen auf den Pferden verwendet wurde. Man kann aber auch mit diesem Bogen von Boden aus schießen. Dieser Bogen unterscheidet sich nicht nur in der Länge, sondern auch in der Form von den anderen Bögen. Gefertigt werden solche Bögen aus Holz und Horn. Das instinktive Bogenschießen wird bei diesem Bogen als Schusstechnik verwendet.
3. Recurvebogen:
Bis heute verwendet man den Recurvebogen bei den Olympischen Spielen. Damit man mit dem Recurvebogen schießen kann, muss man ein Visier und einen Stabilisator verwenden. Durch die gebogene Form des Recurvebogen, wird mehr Energie gespeichert und der Recurvebogen hat einen viel höheren Wirkungsgrad als zum Beispiel ein Langbogen. Für den Transport kann der Rcurvebogen in drei Teile zerlegt werden. Gefertigt wird dieser Bogen aus Fiberglas, Holz und Karbon. Das Mittelstück wird aus Leichtmetall ausgefräst oder gegossen. Für diesen Bogen verwendet man Carbon oder Aluminiumpfeile. Die Schusstechnik, die hierbei verwendet wird, heißt: der Unteranker.
4. Campoundbogen:
Der Compoundbogen wurde Ende der 60er Jahre in den USA erfunden. Man findet an den Bogenenden sogenannte Rollen. Bei Auszug wickelt sich ein Stahlkabel und übernimmt einen zusätzlichen Teil der Zugkraft. Es ergibt sich die folgende Situation: bei einem steigenden Auszug wird die Kraft zuerst genommen, doch dann nimmt die Kraft bei Überschreitung des Gipfel Zuggewichtes plötzlich stark ab. Somit hält der Schütze bei voll ausgezogenem Bogen lediglich den Bruchteil des Gewichtes. Die Zugreduzierung kann sogar bis 80 Prozent betragen. Geschossen wird übrigens mit Carbon oder Aluminiumpfeilen. Ebenfalls wie beim Recurvebogen wird hierbei die Unteranker Schusstechnik verwendet.